Es ist der Sparringspartner, den man sich immer gewünscht hat, die Sekretärin, die sich um deine Firmenorganisation kümmert, oder der Mentor, den du schon immer gebraucht hast. Jeder SoloDev weiß, wie herausfordernd, ausdauernd und vielseitig die Probleme von Gaming-Projekten sind. Man vereint eine Vielzahl von Jobs in einer Person und muss sich in hundert Bereichen zumindest halbwegs auskennen.

Bei all den Schwächen, die KI in Themen hat, in denen wir selbst tiefe Expertise besitzen, ist sie umso hilfreicher in Bereichen, in denen wir uns nicht so gut auskennen, Bestätigung brauchen oder Analysen durchführen müssen.

Ich persönlich habe meine Leidenschaft für Coding-Projekte durch ChatGPT wiedergefunden – auch außerhalb des Gaming-Bereichs. Warum? Weil ich die Konversationen über State-of-the-Art-Technologien, Infrastruktur oder die Erstellung von Marketing-Assets liebe. Als freiberuflicher Entwickler und Indie Game Dev habe ich unzählige Baustellen, und wie es eben so ist, gibt es Bereiche, die ich ehrlich gesagt einfach zum Kotzen finde.

Bestes Beispiel: Marktanalysen für neue Projekte oder Social-Media-Marketing. Genau hier finde ich KI am stärksten. Man kann sie nutzen, um kleine Roadmaps zu entwickeln, Ideen für Projekte zu sammeln und diese später zu verifizieren. Auf diesen Meta- und Organisationsebenen ist ChatGPT für mich ein völlig neues Tool, das mich tatsächlich motiviert hat, wieder mehr zu machen – weil ich „niedere“ Arbeiten oder Dinge, die mir weniger Spaß machen, einfach auslagern kann.

Es ist eine enorme Hilfe, jemanden an der Seite zu haben, der bestätigen kann, dass deine Idee gut ist oder dass ein Markt noch nicht besetzt ist. Solche Aussagen bewirken etwas. Sie motivieren, wieder Ehrgeiz und Freude in etwas zu investieren. Die letzten Jahre hatte ich viele Ideen und Ansätze, aber mir fehlte einfach jemand, der sagt: „Hey, das ist eine coole Idee, arbeite daran weiter.“ Stattdessen habe ich vieles als nicht mehr lohnend empfunden – und damit auch den Spaß am täglichen Programmieren verloren.

Das hat sich nun grundlegend geändert. Auch beim Coden arbeite ich mittlerweile viel mit ChatGPT zusammen. Wenn man genug Wissen mitbringt, um zu erkennen, wann es Mist erzählt (was oft passiert), spart man sich Unmengen an Dokumentationssuche oder Beispielrecherche. Man bekommt gute Code-Snippets und interessante Ansätze für die eigene Arbeit.

Aber: Das funktioniert nur, wenn ihr wisst, was ihr tut. Einfach Dinge rüberkopieren, ohne zu verstehen, was passiert, bringt euch nicht weiter. Oft fehlen in ChatGPTs Antworten genau das spezifische Fachwissen oder der Kontext, den ihr eigentlich braucht. Generischer Code hilft nur denjenigen, die auch damit umgehen können.

Was ich damit sagen möchte: Für mich als SoloDev ist es eines der krassesten Tools geworden, das mich produktiver macht.

Downsides

  • Man bekommt oft Lösungen, ohne selbst den Weg gegangen zu sein. Dadurch verpasst man vielleicht wichtige Dinge unterwegs.
  • Projektmanagement komplett aus der Hand zu geben, kann frustrierend sein, weil man den Überblick verliert.

Mein Rat zum Schluss: KI ist ein Werkzeug – und sollte auch so verwendet werden. Wenn ihr etwas nicht versteht, liegt es an euch, es zu lernen.

Im nächsten Post schreibe ich ausführlicher über mein neues Projekt.